
Der Kavalleriedegen (KD) 89
In diesem Beitrag schauen wir uns den Kavalleriedegen 89 (KD 89) genauer an. Dazu werfen wir zuerst einen Blick auf die Blankwaffen, die von den Husaren sowie der restlichen Kavallerie während des 19. Jahrhunderts genutzt wurde. In der Folge schauen wir genauer auf den KD 89. Dabei behandeln wir zuerst seine unterschiedlichen Erscheinungen in den Ländern sowie seine kurze Entwicklung. In der Folge gehen wir darauf ein, wie er von der Kavallerie in der Ausbildung vor dem Ersten Weltkrieg genutzt wurde, ebenso wie ein kurzer Blick auf die Diskussion KD 89 oder Bajonett bzw. Seitengewehr erfolgt, bevor wir schließlich auf die Nutzung dieser Waffe während des Krieges zu sprechen kommen.
Die Blankwaffen der Kavallerie im 19. Jahrhundert
1808 bekamen die Husaren und Ulanen einen gebogenen Säbel nach englischem Muster als Hiebwaffe. Die Kürassiere und Dragoner aber behielten ihre Pallasche. Dabei hatte der Säbel einen lederbezogenen Griff mit einem eisernen Bügel, einer Parierstange und einem Griffbeschlag. Auf der relativ breiten Klinge fand sich eine Hohlkelle, während die Eisenscheide mit zwei Ringen für die Gehenkriemen versehen war.
Mittels der Km.-V. vom 08.01.1857 wurde eine neue Waffe eingeführt: Der Kavalleriesäbel 52. Bis auf die Kürassiere, die weiterhin mit dem Pallasch arbeiten mussten. Der Säbel 52 hatte weiterhin einen lederbezogenen Griff, wobei Bügel, Klinge und Scheide weiterhin aus Eisen gefertigt wurden. 1873 erhielten die Ulanen noch französische Säbel.
Der KD 89, seine Einführung und Entwicklung
Mit der A.K.O. vom 21.06.1890 wurde schließlich der KD 89 für die gesamte Kavallerie eingeführt, wobei die Kürassiere wieder eine Ausnahme bildeten. DER KD 89 hatte einen Korb, in den das jeweilige Hoheitszeichen des jeweiligen Staates der Truppenteile genutzt wurde. Zusätzlich war die Klinge jetzt gerade. Primär sollte der KD 89 zum Stechen genutzt werden, doch war es mit diesem auch möglich Hiebattacken auszuführen, im Gegensatz zum englischen Kavalleriedegen nach dem Muster von 1908, das ausschließlich zum Stechen gedacht war. Die Ringe der Scheide waren jetzt nicht mehr beweglich, sondern fest angeschweißt.
Mit der A.K.O. vom 10.01.1895 wurde die Waffe zu Pferde vom Gehenk gelöst und in einen Tragevorrichtung eingespannt. Bei dieser Verlor die Scheide der KD 89 den zweiten Ring, da dieser nicht mehr benötigt wurde. Seit 1905 sollten die Scheiden laut der A.K.O. vom 15.06 schwarz eingefärbt werden. Der Griff des KD 89 war aus Hartgummi gefertigt.
Der KD 89 in der Ausbildung der Kavallerie
Die Ausbildung mit dem Kavalleriedegen innerhalb der Kavallerie war ziemlich Stiefmütterlich, da dieser nur als Nebenwaffe neben der Lanze und dem Karabiner zählte. Entsprechend sind die Eintragungen innerhalb der Ratgeberliteratur auch ziemlich spärlich. Es wird darauf hingewiesen, dass es die Waffe gibt, auch das damit ein paar Übungen gemacht werden können, doch die Lanze eben den Schwerpunkt bei der Ausbildung haben sollte. Im “von Mirus’ Leitfaden für den Kavalleristen” (Hrsg. E. v. Pelet-Narbonee) in der 35. Auflage von 1911 z.B. wird der Gebrauch des Degens und die Handhabung auf einer viertel DIN A5 Seite beschrieben, während die Lanzenhandhabung ganze 4-5 Seiten Raum einnimmt. Das Handbuch “Drei Jahre im Sattel. Ein Lern- und Lesebuch für den Dienstunterricht des deutschen Kavalleristen” (von Unger) schreibt in der sechsten Auflage von 1905 gar (s. 253):
“Der Degen – Kavalleriedegen 89 oder Kürassierdegen 54 […] hat lediglich den Zweck, als Aushülfe zu dienen, wenn ausnahmsweise durch einen unglücklichen Zufall die Lanze gebrochen oder verloren gegangen ist.
Die Ausbildung mit dem Degen wird daher nur soweit betrieben, als es für die einfachste Handhabung der Waffe unbedingt nöthig ist.”
Zum Gebrauch der Lanze heißt es bei ihm dagegen (S. 246), nachdem gesagt wurde, dass das allerwichtigste die reiterlichen Künste sind:
“Sie [die Lanze] muß zu Pferde dem Kavalleristen so gänzlich zur Gewohnheit werden, daß ihm ordentlich was fehlt, wenn er sie nicht bei sich führt. Das Tragen derselben muß ihm nicht anders vorkommen, als wenn er eine Zigarre oder einen Reitstock in der Hand hielte. So lange sich jemand beim Reiten im Gelände noch irgendwie durch die Lanze belästigt fühlt, hat er sich noch lange nicht genügend mit ihr angefreundet. Erst wenn Ihr geradezu eine gewisse übermüthige Sicherheit in der Lanzenführung verspürt, wenn es Euch reizt, zu Pferde allerhand Kunststücke mit der Lanze zu vollbringen – dann ists recht!”
In den Handbüchern für die Einjährig-Freiwilligen und Offiziere kommt der Kavalleriedegen praktisch gar nicht vor, außer der Erklärung aus welchen Bestandteilen dieser besteht. Hier dominieren klar zum Einen der Karabiner und die zugehörige Schießausbildung sowie die Lanze und der Umgang mit ebendieser. In seinem Buch “Reiterdienst. Kritische Betrachtungen über Kriegstätigkeit, Taktik, Ausbildung und Organisation unserer Kavallerie” von 1910 äußert sich Fr. v. Bernhardi kritischer zur Lanze und bemerkt zum Degen Lapidar (S. 290):
“Die Ausbildung im Gebrauch des Degens ist auf die wenigen vorgeschriebenen Übungen zu beschränken, aber nicht ganz zu vernachlässigen. Im Handgemenge wird der Mann oft auf diese Waffe angewiesen sein.”
Bevor wir zum Lederfutteral bzw. zur Säbeltragevorrichtung gehen, soll noch ein Zeitzeuge zur Sprache kommen, namentlich der Freiherr Albrecht von Knigge, der sich mit 17 ½ Jahren im Jahr 1916 freiwillig zur preußischen Armee meldete und zum Husaren Regiment Nr. 10 als Fähnrich kam. Hier absolvierte er nicht nur seine Rekrutenzeit, sondern ging auch als Husar dieses Regiments an die Front. In seinen Briefen finden sich einige wenige Bemerkungen zum Kavalleriedegen und dessen Gebrauch. So schrieb er am 1.07.1916 aus seiner Rekrutenzeit bei Stendal an seine Mutter (Als Husar im I. Weltkrieg. Briefe, Tagebuchauszüge und Fotografien des Freiherrn Albrecht Knigge (Hrsg. Graf von Reichenbach, Berlin 2014, S. 28):
“Die Lanze ist ein zu prachtvolles Möbel, viel besser, als der langweilige Säbel. Hoffentlich wird sie nicht nach dem Kriege abgeschafft.”
Er hatte also eine Bewunderung für die Lanze, während der Kavalleriedegen hier seinem stiefmütterlichen Ruf gerecht wurde.Etwa einen Monat später, Mitte August des Jahres 1916, stellte er mit erstaunen fest (Knigge, Reichenbach, S. 39):
“Neuerdings dürfen wir kein Seitengewehr mehr tragen, sondern nur noch Säbel. Zu verrückt.”
Hier schlägt sich also die Verfügung durch, dass es lediglich erlaubt war den Säbel zum Ausgehanzug zu tragen, da er sich hier auf dem Weg in die Stadt befand. Ebenso ist interessant, das hier Säbel und Degen im Grunde synonym verendet werden, handelte es sich doch um den KD 89. Etwa zehn Tage später, am 24.08.1916, erwähnt er in einem Brief das Säbelfechten, wobei ihm besonders die Unterschiede zum studentischen Fechten auffallen (Knigge, Reichenbach, S. 42):
“Heute war Abteilungsreiten und Säbelfechten. […] Das Säbelfechten ist ganz nett. Vollkommen verschieden von Studentenfechten. Hier wird aus vollem Arm geschlagen, während dort das Handgelenk alles machen muß.”
Die Äußerungen Knigges zum Säbel und seinem Gebrauch sowie die im Verhältnis geringe Ausbildung an dieser Waffe im Vergleich mit den anderen spiegelt die vorherigen Quellen also sehr gut wieder, ebenso wie die Bestimmungen, die während des Krieges bzgl. des Kavalleriedegens getroffen wurden.
Die Säbeltragevorrichtung
Die Berittenen trugen den Kavalleriedegen bzw. Säbel zu Pferde und hatten diesen nicht mehr umgeschnallt. Dazu nutzten diese eine besondere Tragevorrichtung, die am Sattel anzubringen war. Die Tragevorrichtung bestand aus einem 35,5 cm langen abgerundeten Lederblatt, das sich von 10 cm oberer Breite nach unten auf 7,5 cm Breite verjüngte. Damit diese Vorrichtung am Sattel aufgehangen werden konnte, befand sich am oberen Ende ein durchgezogener und festgenieteter Schnallriemen. In der Mitte der Tasche fand sich eine Tasche mit einer Öffnung zum Durchstecken des Säbels aufgenäht. Der Kavalleriedegen oder auch Säbel wurde mittels einer weiteren Schnalle an der Tragevorrichtung befestigt.
Die Nutzung des Kavalleriedegens während des Ersten Weltkrieges
Bereits im Vorfeld des Krieges kam es zu ausführlichen Diskussionen, ob die Nutzung des KD 89 noch Zeitgemäß war oder nicht doch besser auf das kurze Seitengewehr 84/98 ausgewichen werden sollte. Diese Diskussion hat das Potential einen eigenen Beitrag zu füllen, daher soll auf diese an dieser Stelle nur verwiesen werden, bevor wir auf die Nutzung während des Krieges zu sprechen kommen.
Mit der A.K.O. vom 25.01.1908 (KM vom 14.02) gab es in Preußen die Anordnung Trageversuche durchzuführen, bei denen die Kavallerie in Manövern und zum Feldanzug den KD 89 durch ein kurzes Seitengewehr ersetzte. Dabei wurde beschlossen, dass das kurze Seitengewehr allgemein eingeführt wurde, während der Degen nur noch für den Dienst im Standort beibehalten wurde. Am 11.08.1913 erteilte der Kaiser die Genehmigung, dass diese neue Bewaffnung zuerst bei den neu aufgestellten Jäger-Regimentern zu Pferde Nr. 7-13 versuchsweise eingeführt werden durfte. Doch erst nach Kriegsausbruch wurde durch die A.K.O.vom 09.11.1914 (KM vom 28.11) die allgemeine Bewaffnung der Unteroffiziere und Mannschaften mit dem aufpflanzbaren Seitengewehr 84/98, das rechts am Leibriemen zu tragen war. Der KD 89 aber blieb weiterhin zum Ausgehanzug vorgeschrieben.
Durch die bisherigen Kriegserfahrungen wurde die Umbewaffnung jetzt dringend notwendig. Mit zunehmen des Fußgewechts und besonders des beginnenden Stellungskrieges in den Gräben, hier hauptsächlich im Westen, erwies sich der Kavalleriedegen als hinderlich. Durch den Erl. vom 10.02.1915 ordnete das preuß. KM die Umbewaffnung überraschenderweise zunächst für die Truppen an der Ostfront an. Hierbei sollte die Reihenfolge
- 8. und 9. Armee
- Südarmee
- Armeegruppe Woyrsch
- Korps Zastrow
eingehalten werden. Da aber die hölzernen Griffschalen der Seitengewehre 84/98 häufig leicht beschädigt wurden, wurden die Seitengewehre mit Metallgriff ausgegeben. Hierzu wurden die Seitengewehre mit Holzgriff zusammen mit den KD 89 zurückgesendet.
Bei dem Westheer leitete der Erl. vom 08.04.1915 die Umbewaffnung mit den Seitengewehren 84/98 ein. Auch hier gab es eine Reihenfolge, in der Vorzugehen war:
- 1.-7. Armee
- Armee-Abteilung Falkenhausen
- Armee-Abteilung Strantz
- Armee-Abteilung Gaede
Auch wenn sich der KD 89 im Graben als hinderlich erwies, erhob die Truppe bedenken gegen die Ablieferung der Kavalleriedegen, da diese die Waffe für unentbehrlich hielt. Denn soweit die Truppe noch zu Pferd kämpfte, wurde sie ihrer einzigen wirksamen Waffe beraubt, besonders wenn die Lanze beschädigt oder verloren gegangen waren. Somit erklärte sich das preuß. KM am 25.05.1915 damit einverstanden, dass die Truppenteile neben den Seitengewehren auch die KD 89 belassen werden sollten, die keine Lanze führten und auch nicht zu Fuß kämpften. Das Gleiche verfügte auch das bayr. KM am 02.06.1915, was laut dem bayr. KME vom 20.08.1915 auch die:
- Landwehr-Eskadrons
- Landsturm-Eskadrons
- Kavallerie-Stabswachen
- Feldgendarmerie-Trupps und
- Kavallerie-Nachrichten-Abteilungen
betraf.
Ebenso behielten auch die nicht mit der Lanze ausgestatteten
- Portepee-Unteroffiziere
- Trompeter
- Fahnenschmiede
- Waffenmeister und
- Train-Soldaten
Ihren Säbel bzw. Degen. Diesen nicht mit der Lanze ausgerüsteten Dienstgraden gestatte ein preuß. Erl. vom 15.09.1915 ausdrücklich (!) neben dem KD 89 auch das Seitengewehr beizubehalten.
Das preuß. KM dehnte die Erlaubnis zum Beibehalten des KD 89 auf die gesamte Kavallerie des Ostheeres aus, nachdem der Oberbefehlshaber des Ostheeres darum ersucht hatte. Denn im Osten wurden viele Lanzen sowohl verloren als auch unbrauchbar waren.
Da es während des Krieges auch hier zu erheblichen Mängeln kam, wurden durchaus auch Beutewaffen aus anderen Heeren eingesetzt, also nicht ausschließlich die Waffen der Kaiserlichen deutschen Armee.
Fazit
Der Gebrauch des Kavalleriedegens 89 ist also nicht so einfach zu fassen. Schon vor dem Krieg gab es Diskussionen, ob dieser überhaupt noch verwendet werden sollte. Das Training der Rekruten mit diesen war ohnehin lediglich nicht allzu intensiv, im Vergleich mit der Lanze und dem Karabiner. Insgesamt wurde kurz nach Ausbruch des Krieges dazu übergegangen, diesen durch das Seitengewehr auszutauschen.
Dennoch wurde während des Ersten Weltkrieges von den Rekruten mit diesem Trainiert. Auch blieb er weiterhin Bestandteil des Ausgehanzuges, wobei sich hier die Bestimmungen immer wieder abwechselten. Auch war der Gebrauch sowie die Ausrüstung des jeweiligen Truppenteils mit den Kavalleriedegen abhängig vom Einsatzzweck und der Pferdesituation. Blieben die Truppen beritten, war es sinnvoll weiter auf den Degen zu setzen. War der Einsatzort der Truppen jedoch hauptsächlich der Schützengraben, war es praktischer auf das Seitengewehr zurückzugreifen. Die Truppen könntne hier auch im Zweifel eine bestimmte Eigenmächtigkeit an den Tag gelegen haben, was an dieser Stelle aber vorerst Spekulation bleiben muss.
Quellen
Gedruckte Quellen:
Heinrich Graf von Reichenbach (Ed.): Als Husar im I. Weltkrieg. Briefe, Tagebuchauszüge und Fotografien des Freiherrn Albrecht von Knigge, Berlin 2014.
Friedrich Frhr. von Senden (Ed.)/Eberhard Frhr. von Senden: Der Erste Weltkrieg 1914-1918 Erlebnisse eines Jungen Leutnants. Ostfront – Patrouillen an der Spitze im Bewegungskrieg. Westfront – Kämpfen, Durchhalten, Überleben im Stellungskrieg, Norderstedt 2020, 2. Aufl.
Jürgen Kraus: Die Feldgraue Uniformierng des deutschen Heeres 1907-1918, Band 1, Wien o.J.
Pietsch, Paul: Formations- und Uniformierungsgeschichte des preußischen Heeres 1808-1910, Berlin 1911, Band 1 und 2.
Pelet-Narbonne, E.v.(Hrsg.): v. Mirus Leitfaden für den Kavalleristen, Berlin 1911 (35. Auflage).
von Unger: Drei Jahre im Sattel. Ein Lern- und Lesebuch für den Dienstunterricht des deutschen Kavalleristen, Berlin 1905 (6. Auflage).
von Unger: Hülfsbuch für die Einjährig-Freiwilligen der Kavallerie, Berlin 1911 (3. Auflage).
von Maltzahn: Handbuch für den Einjährig Freiwilligen der Kavallerie, Berlin 1911 (13. Auflage).


2 Kommentare
Sascha Humpert
Hallo, mein Name ist Sascha. Ich befasse mich mit der Geschichte der Königsulanen 13. Regiment, erstes Hannoversche sowie der Geschichte des kaiserlichen Militär Reit Institut Hannover und der nachfolge Einrichtung , der Kavallerie Schule Hannover.
Ich finde dies ist eine sehr interessante Abhandlung über den KD89 und seinen Vorgänger, des Säbel m52.
Recht interessant ist auch der Säbel Schuh mit seiner verschnallung ( der gezeigt Säbel Schuh ist offenbar eine originalgetreue Repro, leider habe ich bisher keinen Anbieter gefunden der derartige Repro anbietet so dass ich derzeit mit Eigenbau experimentiere).
Eine Frage habe ich hier:
Mein M89 hat eine ( ehemals schwarze,
abgeriebene Scheide und nur einen Ring der aber beweglich ist, am Wulst wo auch der Ring befestigt ist befindet sich eine quer zur Längsachse der Scheide ausgerichteter rechteckige Öse aufgeschweißt. Leider behindert diese Öse sowie die Beweglichkeit des nicht fixierten Rings ein möglichst festes verschnallen der Scheide am Säbel Schuh . Ich arbeite derzeit an einer Lösung. Möglicherweise war die bei mir vorliegende Scheide überhaupt nicht für das führen mit dem Sattel Säbelschuh gedacht. Die rechteckige Öse lässt auf ein führen des Degen an der Koppel oder Unterschnall Gehänge schließen. Oder ist die rechteckige Öse überall vorhanden? Die Daten Lage hierzu ist dürftig. Daher würde mich deine Meinung interessieren. Übrigens hat mein KD89 kein Klapp Gefäß. Inzwischen konnte ich herausfinden, dass der Degen KD89 wahlweise mit beidseitig gebrochenem Klapp Gefäß, mit einseitig gebrochenem Klapp Gefäß und mit gänzlich starrem einteiligem Gefäß ohne Klapp Mechanik hergestellt wurde.
Die ein- und zweiteilig gebrochenen Gefäße erleichterten das tragen “ am Mann“ da das Klapp Gefäße sich besser an den Körper des Soldaten anschmiegt und weniger in der Bewegung einengt. Möglicherweise gab es auch Tragevorteile bei der Verschnallung am Sattel. Allerdings waren diese Ausführungen auch teurer und gelegentlich brachen wohl auch die Stahlfedern der Klapp Mechanik.
Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße, eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch.
Sascha
T.
Hallo, vielen Dank für deine Frage und Entschuldigung für die späte Antwort. SO eine rechteckige Öse findet sich auch auf meiner Scheide. Ich müsste dazu noch weitere Degen und Ihre Scheide sehen, aber ich denke, dass diese grundsätzlich angebracht war. Das Ding ist, dass viele KD89 privat beschafft wurden. Damit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Großteil der überlieferten KD89 eher Prunk- und Balldegen sind. Gerade das Klappgefäß ist ein Indiz dafür. Weiter spricht der lose Ring für eine frühere Version, denn die späteren Ringe an den Scheiden waren alle fest. Das hängt auch tatsächlich mit dem Unterschnallkoppel zusammen, der noch mit der bunten Uniform getragen wurden, aber bei Einführung der feldgrauen Uniform wegfiel.
So von der Idee her würde ich in der Schlacht IMMER einen Degen mit festen Gefäß vorziehen, allein aus Sicherheitsgründen. Aber bei Ausgang oder ähnlichem würde ich einen Degen mit Klappgefäß wählen.
Zum Säbelschuh kann ich dir jemanden empfehlen, wenn du magst. Ich kenne wen, der welche herstellt.
Bei weiteren Fragen oder auch wenn etwas offen geblieben ist, sag mir gerne Bescheid.
Liebe Grüße zurück